Meta-Kaolinit als latent-hydraulische Komponente in Kalkmörtel

  • Autor: Graf, P.
  • Quelle: Dissertation, Karlsruher Mineralogische und Geochemische Hefte, ISSN 1618-2677 / Band 22 (2002)

Kurzfassung (Abstract)

Meta-Kaolinit bildet in Kontakt mit einer gesättigten Calciumhydroxid-Lösung die Calciumsilikathydrat-(CSH)-phasen vom Typ I, II und IV (nach DIAMOND) aus, als Calciumaluminathydrat-(CAH)-phase tritt Strätlingit auf. Die Bildung und Entwicklung der CSH- und CAH-Phasen wurde mit dem REM und am ESEM über einen Reaktionszeitraum von 145 Tagen verfolgt. Über die Entwicklung der spezifischen Oberfläche dieser Reaktionsprodukte können Aussagen über die puzzolanische Aktivität eines Stoffes gemacht werden.
Mit Meta-Kaolinit als puzzolanischem Zusatz lassen sich hydraulische Kalke herstellen, wie sie für Restaurierungsarbeiten an historischen Bauwerken oft benötigt werden. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, daß sich die unter-schiedlichen Erhärtungsmechanismen des hydraulischen Kalkmörtels auf seine Eigenschaften auswirken. Je nach Erhärtungsphase des hydrauli-schen Kalkmörtels wirkt sich eine Änderung im Bindemittel/Zuschlag- bzw. im Bindemittel (Meta-Kaolinit und frisch gelöschter Branntkalk)-Verhältnis unterschiedlich aus. Die Mörtelmischung mit einem Zuschlag zu Bindemittel-Verhältnis von 1 zu 1 und einem Meta-Kaolinit zu Branntkalk-Verhältnis von 1 zu 1 ergibt einen Restaurierungsmörtel mit optimalen Langzeiteigen-schaften.