FH-DGG Fortbildung "Hydrogeologie der Festgesteine" am 10. Oktober 2013 in Karlsruhe

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  • Source: intern
  • Date: 21.10.2013

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Welche Stellung nimmt die Hydrogeologie der Festgesteine im Zeitalter einer globalen Bedeutung von Trinkwasserressourcen, hydrothermaler Nutzung, CO2-Speicherung und der Endlagerung radioaktiver Abfälle ein? Diese zentrale Bedeutung wurde in acht Vorträgen durch Experten aus Forschung und Wirtschaft aufgezeigt, wobei ein breites Spektrum der Festgesteine behandelt wurde, mit Fachbeiträgen zu Kristallingesteinen, Karbonatgesteinen, Ton- und Sandsteinen. Die traditionelle eintägige FH-DGG Fortbildungsveranstaltung wurde gemeinsam von den Abteilungen Hydrogeologie und Geothermie am Institut für Angewandte Geowissenschaften (AGW) organisiert. Die Konzeption und Leitung der Veranstaltung lagen bei Frau Prof. Dr. Ingrid Stober und Herrn Prof. Dr. Nico Goldscheider des KIT. Das Interesse war groß und mit 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zahlreiche Ingenieurbüros, öffentliche Einrichtungen und Universitäten aus vielen Teilen Deutschlands sowie aus Österreich, Luxemburg und der Schweiz vertreten.

 

 Abbildung Teilnehmer
 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildungsveranstaltung ‚Hydrogeologie der Festgesteine‘ am KIT in Karlsruhe (Foto: Lauber)

Während zunächst Grundlagenwissen zu den hydrogeologischen Charakteristika der verschiedenen Gesteinsarten wiederholt wurde, zeigten aktuelle Forschungsergebnisse den Stand der heutigen wissenschaftlich-technischen Möglichkeiten und Modellansätze auf. Die hydrogeologische Bewertung von Klüften, Karsthohlräumen, Störungen oder hydrothermalen Alterationszonen erfordert einen hohen geologischen Sachverstand um deren potentiellen Fließwege und hydraulischen Leitfähigkeiten richtig bewerten zu können. Die Vorstellung moderner Methoden zur Bestimmung der hydraulischen Eigenschaften wie z.B. die Durchführung, Auswertung und Modellierung von Markierungsversuchen veranschaulichte dies eindrucksvoll. Beiträge zur Hydrochemie bzw. geogenen Beschaffenheit von Grundwässern sowie zur qualifizierten Pumpversuchsmethodik und -auswertung rundeten das Tagungsprogramm hervorragend ab. Die zahlreichen gezeigten Fallbeispiele aus Baden-Württemberg, das mit 72 % der Landesoberfläche aus Kluft- und Karstgesteinen besteht, verdeutlichten sowohl die hier anzutreffende hohe Bandbreite an Festgesteinstypen, als auch die dafür notwendige Spezialisierung im Fach Hydrogeologie.